Steffisburg 07.09.14
Züchtertreffen in Steffisburg
Bei herrlich schönem Wetter trafen sich im September über 30 Züchter vom CH Klub der seltenen Hühnerrassen bei Helen und Ueli Joss in Steffisburg zur diesjährigen Sommertagung. Gleich nach der Ankunft wurde bei selbstgbackenem Zopf und Kaffee bereits rege diskutiert, während einige das schmucke Bauernhaus mit der üppig blühenden Blumenpracht der Gastgeber bestaunten.
Gleich nach der Begrüssung und einigen Informationen vom Präsidenten Jakob Eisenhut begann dieser mit Réne Schlauri mit der Tierbesprechung der zahlreichen Rassen. Gezeigt wurden Zwerglachshühner, Zwerg Nackthalshühner, blaue und wildfarbige Aracaunas, die in der Schweiz seltenen Zwerg Sundheimer und die gelbgesperberten Niederrheiner und von den Belgischen Rassen die Uekkeler und die Everberger Bartzwerge. Für die Züchter ist die Tagung immer ein wichtiger Anlass um die eigenen Hühner mit denen der Kollegen zu vergleichen und über mögliche Verbesserungen der Rassen miteinander zu diskutieren.
Danach verwöhnten uns unsere Gastgeber mit ihren Helfern mit einem feinen Mittagessen bestehend aus Grilladen und verschiedenen Salaten. Beim anschliessenden Kaffee und wunderbaren Kuchenbuffet wurde viel fachgesimpelt, und die Zeit verging wie im Fluge. Zum Abschluss des gelungenen Züchterbesuchs bedankte sich der Präsident Jakob Eisenhut herzlich bei Helen, Ueli und ihren Helfern für den gut organisierten Tag, die Gastfreundschaft und die feine Bewirtung.
Ruth Eisenhut / Fotos Alwin Hitz
Tierbesprechung
Bei den Zwerg Lachshühner bekamen wir im Gesamteindruck gute Tiere zu sehen. Zu bemängeln waren bei den Hähnen der Abschluss, teilweise zu lange und offene Schwänze. Ebenso liess die Steuerfederlage teilweise zu wünschen übrig. Die Hähne von Walter Mächler zeigten gute Formen und sehr geordnete Abschlüsse.
Die Farben und Zeichnungen: bei den Hähnen sind die Halsbehangfarben um einiges besser geworden. Doch könnte bei manchen noch etwas mehr Messingfarbe in den Flügeldecken sein. Wieder waren es die Hähne von Walter die farblich Top waren.
Bei den Hennen waren etliche zu helle oder zu braune; angestrebt wird eine lachsrote Mantelfarbe. Farblich perfekt zeigten sich die Hennen von Fritz Brönimann. Allgemein konnte man sich über das Gefieder noch kein endgültiges Urteil bilden, weil die Tiere noch sehr jung sind.
Den Züchtern kann ich nur sagen: weiter so, ihr seid auf dem richtigen Weg.
Réne Schlauri kommentierte die Zwerg Nackthalshühner. Im Gesamteindruck wurden sehr gute Tiere mit starker Pigmentfarbe gezeigt. Immer noch zu diskutieren gaben die aufgesetzten Kehllappen der Hähne, aber da ist bereits ein Fortschritt erzielt worden. Réne bedankte sich bei den Züchter der „schönsten Hühnerrasse“.
Ueli Ehrismann zeigte seine in der Schweiz seltenen Zwerg Niederrheiner gelbgesperbert. Diese stammen von zwei Linien, die Ersten standen etwas zu hoch und sind zu schwer, zeigten aber eine sehr gute Sperberung und Grundfarbe. Die Hühner der zweiten Zuchtrichtung waren besser in Form, Stand und Grösse und entsprechen damit genauer dem Standard. Die Kopfpunkte gefielen mir sehr gut.
Die Sundheimerzwerge sind eine gefällige Rasse. Die zwei Tiere der Familie Stuki konnten in allen Teilen gerühmt werde – bravo.
Die grossen blau und wildfarbigen Aracaunas: Bei allen Tieren wurde die Kaulbildung kritisiert. Das Gefieder war noch keineswegs fertig gebildet, aber farblich in Ordnung. Die Köpfe und Kämme sind durchschnittlich und die Bärte sollten, wenn vorhanden, noch voller sein. Aus meiner Sicht verschlechterten sich die Aracaunas innerhalb des letzten Jahres.
Bei den Uekkeler und Everberger Bartzwergen waren die Formen ansprechend, leider können die Farben nirgens zugeordnet werden. Das ist verständlich, denn sogar das Ursprungsland Belgien hat damit noch Schwierigkeiten. Köpfe und Bärte waren allgemein gut. Was ich vor allem beanstande ,ist die mangelnde Vitalität und Gesundheit der Tiere - das sollte für uns das oberste Gebot für die Zucht sein.
Ich danke allen Mitglieder für die Teilnahme und die Aufmerksamkeit bei der Tierbesprechung mit den regen Diskussionen und wünsche allen eine erfolgreiche Ausstellungssaison. Besonders danke ich den Gastgebern, Helen und Ueli Joss für die feine Bewirtung und die herzliche Gastfreundschaft in Steffisburg.
Präsident Jakob Eisenhut
Fotos Alwin Hitz